Gaming ist nicht mehr nur dasselbe auf dem Heim-PC, sondern ein ernsthaftes Geschäft und wenn es nach der eigenen Einschätzung der Spieler ein Sport geworden. eSport-Veranstaltungen haben heute Millionen von Zuschauern online und an TV-Geräten und die Stars der Szene verdienen ebenfalls Millionenbeträge.
Gespielt wird vor allem in beiden Kategorien Ego-Shooter und Multiplayer Online Battle Arena, Klassische Fightergames werden zwar bei den Amateuren noch gespielt, haben es aber nicht in den eSport-Bereich geschafft. Großer Gaming-events hatte es zwar schon früher gegeben, aber erst seit den späten 2000ern kamen erste Profis hinzu, die dann auch bald ihre eigenen Clans bildeten. Die größten Umsatzbringer sind heute Dota 2, League of Legends und Counter Strike: Global Offensive. Spielt und Zuschauer finden sich vor allem in Korea, China, Nordamerika und Europa. Dort finden auch die die großen Events statt, die in Deutschland schon mal ein paar Tage lang die großen Konzerthallen füllen können.
Die wichtigsten Turniere sind The International, die League of Legends World Championship, die Evolution Championship Series und die Intel Extreme Masters. In Deutschland werden bei den eSport-Veranstaltungen auch Sportsimulationen gespielt. Einige Bundesligaverein haben den Trend bereits erkannt und eigene Mannschaften gegründet, darunter Schalke 04, der VfL Wolfsburg oder Hertha BSC. Auch europäische Mannschaften wie Ajax Amsterdam sind bei eSport vertreten.
Erfolgreiche Spieler haben Kultcharakter bei den Fans. Zu den internationalen Spielen der ersten Stunden gehören StarCraft-Spieler Lim Yo-hwan aus Südkorea und der Quake-Spieler Johnathan „Fatal1ty“ Wendel aus den USA. In Korea können Top-Spieler um die 200.000 Euro pro Jahr verdienen, und weltweit werden einige Millionen Dollar als Preisgelder ausgelobt. Für viele Gamer ist es heute ein Traum geworden, Profi in einer eSportart zu werden statt ein bekannter Fußballer. Es winken neben den Preisgeldern vor allem auch Einnahmen aus Werbeverträgen mit Technologieunternehmen.
In Deutschland ist eSport – anders als in Frankreich – nicht als Sport anerkannt und deshalb auch nicht in den Deutschen Olympischen Sportbund aufgenommen worden. Auch auf olympische Ehren werden die Spiele wohl noch etwas warten müssen. Noch ist eSports übrigens weitergehend eine Männerveranstaltung. Frauen sind unterrepräsentiert und es gab mit dem Gamergate einen großen Skandal über sexuelle Belästigung und Diskriminierung in der Szene.
Als Spieler braucht man was die Ausrüstung betrifft zunächst nur eine leistungsfâhige Konsole oder einen Gamer-PC mit speziellem Keyboard und einer Gamer-Mouse sowie einen schnellen Internet-Zugang.